Aktueller Stand der Planungen
Der Regionalplan wurde im Herbst vom RP in Kassel beschlossen. Trotz umfangreicher naturschutzrechtlicher Bedenken, wie die unmittelbare Nähe zum Nationalpark und langfristig noch nicht absehbarer gesundheitlicher Risiken für die Anwohner sind die betreffenden Planungsgebiete (KB 85/47, Mühlenberg/Höhenscheid) nicht gestrichen worden. Diese Flächen wurden von der Gemeinde Lichtenfels und Vöhl (2013) zur Windenergienutzung ausgeschrieben. Der Regionalplan ist schon Mitte Mai 2017 vom Landtag in Wiesbaden ohne Änderungen verabschiedet worden. Damit sind alle Weichen zur Errichtung des Windparks auf dem Mühlenberg von den Gemeinden auf frei gestellt. Nach Aussagen des künftigen Betreibers VEW (bzw. der Tochter EWF) werden voraussichtlich beginnend ab 2019
7 Windenergieanlagen von je 230m Höhe auf und um den Mühlenberg oberhalb Herzhausen und nahe Buchenberg, Fürstenberg und Immighausen errichtet. Also noch 30 Meter höher als die üblichen Anlagen.
Größere Anlagen bedeuten intensivere Beschalllung, besonders im Infraschallbereich. Trotz der Tatsache, daß mehrere und auch noch höhrere Anlagen schon intensiver und lauter Schall und Infraschall abstrahlen, als die alten, viel kleineren Anlagen, auf die sich das Immissionsschutzgesetz bezieht, gelten die selben Abstandsregeln (nur 1000m zur Ortschaft). Alle um den geplanten Windpark Mühlenberg liegenden Orte werden vom Infraschall noch mehr betroffen sein als bisher befürchtet.
Pro und Contra Windindustrieanlagen
Die Diskussionen für und gegen Windkraft werden mitunter sehr emotional geführt und lassen sachliche Argumente in den Hintergrund treten. Pauschale Aussagen wie: „Wer gegen Windkraft ist, ist für Atomenergie“ sind genauso falsch und nicht hilfreich, wie jeden gefällten Baum als Frevel an der Natur zu beklagen. So sind im Land von Einigkeit und Recht und Freiheit inzwischen ganze Dörfer emotional gespalten. Ausdruck einer gescheiterten undurchsichtigen Politik, die am Bürger vorbei von oben nach unten regiert.
Pro
Windkraft ist neben Solarstrom frei verfügbar und eine Alternative zu Atomkraft und fossilen Brennstoffen, von denen wir alle wegkommen möchten. Die Politik hat sich ganz vorrangig der Windkraft als angeblich einzige sinnvolle Lösung verschrieben.
Wer verdient an der Windkraft?
Fakt ist, um der Windkraft Vorrang zu verschaffen, fließt politisch gewollt viel Geld an Subventionen, denn Windenergie rechnet sich wirtschaftlich schlecht. Dem Normalbürger, der das mit seinen Steuergeldern bezahlt, bleibt meist verschlossen, wie viel Geld wohin geht und wofür. Informationen zur Technik und den Nebenwirkungen der Windkraft wiederum erhält man meist nur von den finanziellen Nutznießern der Windkraft oder den Politikern, die die Weichen so einseitig auf Windkraft gestellt haben.
Begünstigte der Subventionen:
Die Großindustrie wie Siemens verdient hunderte Millionen, die Energiekonzerne Millionen, Grundstücksbesitzer je Anlage Tausende / Jahr. Und die Deutsche Regierung sieht sich als Klimaschutzpionier, als Beispiel für den Rest der Welt und treibt unbeirrt den Ausbau der Windenergie massiv voran.
(Anders als zum Beispiel Dänemark, das wegen ernsthafter Hinweise auf Gesundheitsschäden durch Windräder den Ausbau an Land aktuell eingestellt hat. Doch so weit braucht man gar nicht zu gehen, denn schon in Bayern würde dieser Windpark nicht entstehen. Dort gilt die 10×Höhe Abstandsregel, wohl wissend, welche Belastung die großen Windräder für die Anwohner sind.)
Contra
Die Erträge der Windenergie blieben bisher weit hinter den schöngerechneten Erwartungen zurück. ¾ der Anlagen wären ohne Steuergelder nicht rentabel. (17) Es fehlen Speichermöglichkeiten und Überlandleitungen (mit ihren bis zu 30 % Leitungsverlusten!). Windflauten sind meist deutschlandweit, bei höherem Windaufkommen wird dem Ausland sogar Geld bezahlt, damit sie den in Deutschland überproduzierten Strom abnehmen. (11) Das Institut für Wettbewerbsökonomie an der Uni Düsseldorf (1) hat die Gesamtkosten der Energiewende berechnet.
Das Ergebnis: Bis zum Jahr 2025 müssen geschätzt rund 520 Milliarden Euro aufgewendet werden. Eine vierköpfige Familie zahlt somit über 25.000 Euro für die Energiewende. Hinzu kommen stetig steigende Stromkosten.
Negative Wirkungen auf die Natur:
Windkraftwerke haben durchaus ihre Ästhetik, genauso wie Kühltürme von Atomkraftwerken. Doch gehören diese imposanten Industrieanlagen mit über 200 m Höhe mitten in den Wald? Großvögel wie Störche und Raubvögel entwickeln gegenüber den Rotoren kein Vermeidungsverhalten. Für sie ist ein Windrad so gefährlich, wie für ein Kind das Überqueren der Autobahn. Die Rotorspitzen erreichen Geschwindigkeiten von 400 km / h. (8) (9) Die erzeugten Luftdruckwellen sind so stark, dass innere Organe wie die Lunge von Fledermäusen schon in einiger Entfernung platzen, Singvögel sind laut einer Studie aus Österreich ebenfalls stark betroffen. Es gibt gesetzliche Regelungen welchen Abstand Windräder zu Autobahnen und Eisenbahnstrecken einhalten müssen. Keine über den Abstand zu Nationalparks mit Vogelwarten wie den Nationalpark Kellerwald. Die Windkraft-Planungsgebiete Mühlenberg und Höhenscheid liegen in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark. Diese Region ist durch seine Lage ein Anziehungspunkt für viele seltene heimische und durchziehende Vogelarten (2), deren große Verluste durch „Schreddern“ in den Windrädern in Kauf genommen werden sollen. Vogelkundliche Gutachten werden vom künftigen Betreiber bezahlt. Diese haben ihre „Stammgutachter“. In Insiderkreisen ist bekannt, dass es so oft zu Gefälligkeitsgutachten kommt, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen.
Wirtschaftliche Auswirkungen:
Nach der Windkrafteuphorie der ersten Jahre zeigt sich immer deutlicher, dass der Tourismus erheblichen Schaden erleidet und die Immobilienpreise in der Nähe von Windkraftwerken einbrechen. (12) (13) (14)
Der Windpark Mühlenberg wird unmittelbar am viel begangenen Kellerwaldsteig und direkt am Lichtenfelser Panoramaweg, in der (laut Prospekt) unberührten Natur der Waldeck’schen Schweiz liegen, die hohen Windräder weithin sichtbar und nachts mit einer Vielzahl von roten blinkenden Lichtern ausgestattet.
Gesundheitliche Auswirkungen:
Das Immissionsschutzgesetz, die gesetzliche Grundlage für die Genehmigung von Windkraftwerken beruft sich ausschließlich auf veraltete Untersuchungen an einzelnen und viel kleineren Anlagen. So wurde insbesondere nur hörbarer Schall untersucht, denn so sagte man damals, nur was der Mensch höre bzw. wahrnehme, könne ihm auch schaden. Das erinnert verhängnisvoll an die Zeit, als man Röntgenstrahlung noch für harmlos hielt und erst hunderte von Röntgenärzt(inn)en und Assistent(inn)en an Krebs erkranken mussten, bis das Gesetz geändert wurde. (10)
Die große Unbekannte Infraschall:
Fakt ist, dass gerade die größeren Anlagen intensiv Schall unterhalb der Hörgrenze aussenden, rhythmische Luftdruckschwankungen, die sich ähnlich wie eine Flutwelle verhalten, ungebremst um Ecken oder Bergkuppen bewegen, einen Hang hinunterfließen und sich problemlos durch geschlossene Scheiben und Dächer in Wohn- und Schlafräumen ausbreiten. Man weiß inzwischen, dass dieser Infraschall offenbar einen erheblichen, bewusst nicht wahrgenommenen Stress (in bis zu 10 km Entfernung) darstellt.(19) Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt können z. B. die Folge sein. So wurden auf dem Ärztekammertag 2016 (3) dringend umfassende Untersuchungen angemahnt, bevor man die Windkraft weiter massiv ausbaut. Nicht nur der Mensch, auch Tiere sind davon betroffen. (15) So klagt z.B. ein französischer Milchbauer gegen einen Windkraftanlagen-Betreiber, da seine Milchproduktion dramatisch eingebrochen ist, seit in der Nähe Windräder laufen. Alle um den geplanten Windpark Mühlenberg liegenden Orte wären vom Infraschall betroffen. Besonders aber scheinen die Bürger von Herzhausen wegen der vorherrschenden Windrichtung, der Nähe zum Windpark und seiner Tallage, in der es zu einer besonderen Verstärkung des Infraschalls kommen kann, am meisten gefährdet zu sein. (20) (21)
Wäre Windenergie ein Medikament, das gerade neu auf dem Markt gekommen ist, so wäre es inzwischen allein schon wegen des Verdachts ernsthafter Nebenwirkungen vom Markt genommen oder ein fett gedruckter Vermerkt - Nicht unter 3km Abstand zu Wohngebäuden betreiben- im Beipackzettel aufgenommen worden.(18)
Was erwarten wir von verantwortungsvollen Politikern und unseren Bürgermeistern?
Es muss zunächst wie in Dänemark zu einem sofortigen Ausbau-Stopp der Windenergie an Land kommen. Unsere Bürgermeister müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die aktuellen Planungen anzuhalten, bis klar ist, welche realen Gefährdungen mit dem Windpark auf uns Bürger zukommen. Entsprechende weiterführende Untersuchungen sind einzuleiten und das veraltete Immissionsschutzgesetz zu überarbeiten, insbesondere die Abstandsregelungen von Windrädern zu Wohngebäuden. Eine vernünftige Neubewertung von Alternativen ist angesagt, insbesondere der Photovoltaik, die in einer aktuellen Studie des renommierten Fraunhoferinstituts (4) wirtschaftlicher, vernünftiger und damit förderungswürdiger ist. (Dann würden wir Stromkunden Geld vom Energieversorger bekommen und die Subventionen eher dem Mittelstand zufließen.)
Was wollen wir?
Photovoltaik:
Ja (mehr davon)
Windenergie:
Ja (wir haben aber schon genug)
Biogasanlagen:
Ja (mit kritischer Analyse)
Entwicklung von Energiespeichern:
Ja (möglichst industrieunabhängige Forschung)
Was können wir Bürger jetzt noch tun, um den Bau zu verhindern?
Zunächst sollten wir unsere Gemeindevertreter ansprechen und versuchen, dass bis spätestens Ende Mai 2017 ein entsprechender Antrag für eine anderweitige Nutzung (Naturschutz / Erholungsfunktion) der Planungsgebiete um den Mühlenberg und Höhenscheid im Stadtparlament eingebracht wird. (Dieses Datum ist eine juristische deadline. Sie können uns auch eine entsprechende Email mit dem Wunsch der Nutzungsänderung der Plangebiete KB 85 und 47 in eine Naturschutz und Erholungsfunktion und ihrem vollen Namen zusenden. Jetzt Email schreiben.
Schreiben Sie ihren Bürgermeister an und bringen sie zum Ausdruck, dass sie aktuell den Bau des Windparks nicht wollen und zunächst weitere Untersuchungen fordern. Schreiben Sie den künftigen Betreiber des Windparks EWF an und erklären dort, dass sie ausdrücklich gegen den Windpark sind, da sie unter anderem gesundheitliche Bedenken haben und ggf. unter Protest den Anbieter wechseln werden.
Was tun, wenn der Windpark gebaut wird?
Sollte es zum Bau des Windparks kommen, so achten Sie auf mögliche gesundheitliche Auswirkungen oder Verschlechterungen bestehender gesundheitlicher Probleme (5). Fixieren Sie mit Datum ihre Schlafqualität, ihren Blutdruck und das Auftreten von anderen gesundheitlichen Problemen, wie Müdigkeit, Benommenheit, Apathie, Depressionen, Konzentrationseinbußen, Vibrieren der inneren Organe, Leistungsminderung, Veränderung der Herzschlagfolge und der Atemfrequenz, Schwindelanfälle, Atembeklemmungen und Verschlechterung des Hörens. Alles Beschwerden, die mit der Wirkung von Infraschall zusammengebracht werden (5).
Schadensersatz vom Bürgermeister?
Der Staatsrechtler Prof. Dr. M. Elicker (6) stellte kürzlich heraus, dass der Staat verpflichtet ist, das Leben und die körperliche Unversehrtheit des Einzelnen zu schützen und vor rechtswidrigen Angriffen von Seiten anderer zu bewahren. Lässt der Staat (auch die Kommunen) Anlagen zu, die gesundheitsschädigenden Schall erzeugen, verletzt er seine Schutzpflicht und kann dafür verantwortlich gemacht werden. Anders als Landes- und Bundespolitiker, die dahingehend Immunität besitzen, seien Stadträte sowie der Betreiber haftbar zu machen. Die Haftung erstrecke sich auch auf das Privatvermögen der Ratsmitglieder und des Bürgermeisters.
Es gibt bereits richterliche Entscheidungen gegen Betreiber von Windenergieanlagen. So musste -Enercon- in Irland 7 Familien einen hohen Schadensersatz und Umzüge in neue Häuser zahlen (7). Auch in Deutschland gibt es erste Urteile. 2017 endete ein Prozess wegen gesundheitlicher Schäden einer Anwohnerin mit einer hohen Abfindung durch den Betreiber.
Verweise
(1) Die Welt online
(2) Rotmilan, Schwarzmilan, Fischadler, Schwarzstorch, Wespenbussard, Gänsegeier, Uhu, Baumfalke, Waldschnepfe, Raufusskautz, Sperlingkautz, Kiebitzschwärme, Mornellregenpfeifer und den hier in größerer Zahl ansässigen Raubwürger.
(3) Ruhrkultour
(4) www.pv-fakten.de
(6) http://www.windkraft-anwalt.de/
(8) Windkraft tödliche Vogelfallen YouTube
(9) Wie gefährlich sind Windkraftwerke für Vögel YouTube
(10) Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die Gesundheit
(11) Deutsche Stromüberproduktion
(12) Gegenwind Vogelsberg Windkraft und Tourismus
(13) Windwahn Studie Tourismus nahe Windindustriezonen
(14) Windwahn Schlechte Chancen für Tourismus in Windkraftregionen
(15) Die Welt, macht Windkraft krank, Reaktionen von Tieren
(16) Bau eines Windkraftwerkes YouTube Teil1 Teil2
(17) Können kommunale Windparks eine neue Einnahmequelle für die Gemeinde werden?
(18) Windwah: Infraschall: Toxische Wirkung auf das Immunsystem
(19) Infraschall von Windkraftanlagen. SpiegelTV Beitrag bei YouTube
(20) Infraschall Windkraftanlagen - Dr. Eckard Kuck bei YouTube
(21) Infraschall. Prof. Dr.med.Johannes Mayer erklärt Studie bei YouTube